Schnell zu lesen heißt, dass Sie das Potenzial speziell von Auge und Gehirn noch viel besser ausnützen. Hier ein paar Gedanken dazu.
Mehr ungenutztes Potential
Dass Ihr Auge schon allein durch seine Muskelkraft noch viel Potenzial hat, konnten Sie in meinem letzten Blogbeitrag bereits lesen. Doch das ist nicht alles. Ihre Auge kann enorm viele Signale ans Gehirn schicken, und das sollten Sie sich zunutze machen, wenn Sie ihre Leseleistung verbessern wollen. Ein kleines Zahlenspiel soll das verdeutlichen:
Ein kleines Zahlenspiel
Sagen wir, Sie lesen mit einer Geschwindigkeit von 240 Wörtern pro Minute. Das bedeutet, dass Ihre Augen pro Sekunde nur vier Wörter aufnehmen. Nun stellen Sie sich einmal vor, Sie müssten einen Film sehen, der Ihrem Auge pro Sekunde nur vier Bilder zumutet – statt der üblichen 24 Bilder! Der Film würde ruckeln und zuckeln und würde Ihnen überhaupt keinen Spaß machen. Außerdem wette ich, dass Sie bald gar nicht mehr wüssten, worum es überhaupt geht.
Tatsächlich kann das Auge sogar noch viel mehr Bilder pro Sekunde aufnehmen, nämlich 125! Es gibt offizielle Studien, die das belegen. Übertragen auf das Lesen heißt das: Sie könnten pro Sekunde 125 Wörter aufnehmen, das wären 7500 Wörter pro Minute! Nun, das ist natürlich utopisch, denn nicht einmal der Weltrekordhalter schafft das. Der Grund liegt in der Trägheit bei der Übertragung der Informationen vom Auge zum Gehirn.
Was aber sehr wohl realistisch ist: Wir schaffen sechs Informationen pro Sekunde. Selbst wenn Sie nach wie vor Wort für Wort lesen würden, könnten Sie Ihre Lesegeschwindigkeit steigern, wenn Sie dieses Potenzial ausschöpfen. Sie würden 360 statt 240 Wörter pro Minute lesen. Doch selbst das ist noch viel zu langsam. Sie können es noch viel schneller, wenn Sie ganze Wortgruppen auf einmal ins Auge fassen. Würden Sie zum Beispiel drei mal drei Wörter pro Sekunde schaffen, kämen Sie schon auf eine Lesegeschwindigkeit von 540 Wörtern pro Minute. Das ist ohne Weiteres machbar!
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