Augenübungen für mehr Erfolg und Spaß beim Lesen
Manchmal wollen unsere Augen nicht so, wie wir wollen. Sie sind müde und zum Lesen einfach nicht zu gebrauchen. Das kann passieren, wenn wir selbst müde sind. Dann reduziert der Körper seine Funktionen und die Tränendrüsen produzieren weniger Tränenflüssigkeit. Da helfen Augenübungen!
Aber selbst wenn wir ausgeruht, interessiert und motiviert sind, können uns die Augen einen Strich durch die Rechnung machen. Das äußert sich auf vielerlei Weise. Wir alle kennen sicher juckende Augen, die Schwierigkeit zu fokussieren und die bleischweren Augenlider, die uns einfach nicht gehorchen wollen und ständig zufallen. Weitere Symptome sind:
- Schmerzen oder Druckgefühl
- Fremdkörpergefühl
- Rötungen
- Lichtempfindlichkeit
- Nacken- oder Kopfschmerzen
Blickmonotonie als Ursache
Warum vor allem Bildschirmarbeit zu den oben genannten Symptomen führt, liegt an der Blickmonotonie. Wer dauernd nur auf die gleiche kleine Fläche sieht, blinzelt weniger. Normalerweise blinzeln wir 18mal pro Minute. Bei blickmonotonen Arbeiten nur halb so oft. Durch den Lidschluß aber verteilt sich Tränenflüssigkeit über das Auge. Bleibt der Lidschluß also aus, trocknen die Augen aus.
Die Symptome können gerade für Menschen, die viel am PC arbeiten oder beruflich viel lesen(was auf sehr, sehr viele Menschen zutrifft) sehr lästig sein. Manchmal nehmen sie sogar Ausmaße an, die die Arbeit empfindlich einschränken. Dann reagieren die Augen innerhalb kürzester Zeit beleidigt. Das Lesen wird dann fast unmöglich und nur mit größter Anstrengung hangelt man sich von Zeile zu Zeile. Was – wie man sich vorstellen kann – natürlich völlig kontraproduktiv ist.
Manchmal ist es ganz einfach, die Augen bei ihrer Arbeit zu unterstützen. Dann reicht es z.B. schon die Beleuchtung zu verbessern. Was Ihre Augen nicht mögen, sind zu starke Kontraste, also ein heller Bildschirm in einem dunklen Raum. Achten Sie deshalb darauf, dass auch der Raum in dem Sie arbeiten gleichmäßig ausgeleuchtet ist.
Was langfristig am besten hilft, sind Augenübungen. Sie helfen den Augen, sich zu entspannen und sorgen für Abwechslung. Denn auch wenn wir es heute gar nicht mehr wissen – die Augen waren ursprünglich für viel mehr gedacht, als nur fürs Lesen. Augenübungen
7 einfache Augenübungen für effektiveres Chunken
Die folgenden Augenübungen können Sie jederzeit machen. Sie benötigen nicht viel Zeit, aber eine regelmäßige Routine ist – wie fast immer – hilfreich.
Die erste Übung machen Sie sicher schon automatisch:
- Fingerdruck: massieren Sie mit den Fingern leicht an der Nasenwurzel, dort wo eventuell Ihre Brille aufsitzt.
- 1 Minute blinzeln: schnell aber locker
- Uhrzeit: schließen Sie die Augen und stellen Sie sich eine Uhr vor (nein – keine Digitaluhr). Stellen Sie jetzt den Zeiger in Ihrer Vorstellung von 12 auf 1 Uhr und wieder zurück, auf 2 Uhr und wieder zurück. Folgen Sie dabei mit den geschlossenen Augen der Bewegung des Zeigers. Führen Sie die Übung fort, bis Sie alle Uhrzeiten durchlaufen haben.
- 8er malen: Malen Sie mit den Augen eine Acht in die Luft
- Nah-Fern-Wechsel: Suchen Sie sich einen fernen Punkt und einen nahen Punkt. Richten Sie abwechselnd Ihren Blick darauf und warten Sie, bis Sie den Punkt scharf sehen.
- Daumenfokussierung: Halten Sie Ihren Daumen 30 Zentimeter vor Ihre Augen. Fixieren Sie Ihren Daumen und gehen Sie jetzt im Raum umher. Nehmen Sie die Gegenstände am Rande Ihres Blickfelds bewußt war.
- Halten Sie Ihre ausgestreckten Daumen so vor sich, dass Sie sie gerade noch scharf sehen. Die Arme sollten schulterbreit auseinander sein. Blicken Sie in die Ferne. Jetzt bewegen Sie Ihre Arme zur Seite, Ihre Daumen wandern nach rechts und links ab. Sie werden merken, wie sich Ihr Blickfeld weitet. Augenübungen
Peripheres Sehen hilft beim Chunken
Vor allem die letzten drei Übungen sind auch für Schnell-Lesetechniken interessant, denn sie trainieren das periphere Sehen. Auch wenn wir beim Lesen natürlich nicht unser gesamtes peripheres Blickfeld benötigen, ist es doch beim Schnell-Lesen unser Ziel, auch jenseites des fokussierten Chunks soviel wie möglich zu erkennen. Je besser Sie also Ihr peripheres Gesichtsfeld trainieren, umso leichter wird es Ihnen fallen, möglichst viele Wörter auf einen Blick zu erkennen. Und umso erfolgreicher werden Sie die Schnell-Lesetechnik anwenden können.
Die oben beschriebenen Augenübungen sind nur eine kleine Auswahl. Ich habe vor allem darauf geachtet, dass Sie jederzeit und an – fast – jedem Ort machen können (die Daumenübung wollen Sie vielleicht nicht gerade in der U-Bahn machen). Eine größere Auswahl an Übungen finden Sie hier. Augenübungen
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